Sonntag, 25. November 2012

Drytooling und Balmfluh im November


Seit unserem letzten Blogeintrag sind einige Tage im Sumpfgebiet Eptingen vergangen. Nun gibt es einige erfreuliche Nachrichten zu berichten.

Nachdem Jonas, wie im letzten Blogeintrag erwähnt, bereits früh in der Saison Supergotham M12- ziehen konnte, machte sich auch Janis an das Auschecken der Route. Doch da sich Janis bei seinem zweiten Drytoolingbesuch in Eptingen bereits eine Überbelastung (1. Brustwirbel veschoben) geholt hat, entschied er sich das ganze etwas "ruhig" anzugehen.  So wiederholte er zuerst alle die ihm bekannten Routen bis und mit Two Faces M11-.

Vergangene Woche konnte dann auch Janis Supergotham M12- rotpunkt klettern. Währendessen konnte man immer wieder zuschauen, wie Jonas am Durchstiegsversuch von Spiderman arbeitete.  Doch wie verhext legte er im oberen Teil immer wieder einen spektakulären Drytoolingsturz hin.

Durch das Zusehen wurde dann auch Janis auf "Spiderman" aufmerksam. Das Auschecken lief gut und Janis startete bereits am ersten Tag einen Durchstiegsversuch. Der untere Teil ist super cool zum klettern und zeigt sich mit zum Teil weiten Zügen. Es lief super und Janis konnte völlig überraschend im zweiten Versuch überhaupt die Route Spiderman M13 rotpunkt klettern.

Auch Jonas kletterte Spiderman M13 einen Tag später rotpunkt, obwohl er sich im Durchstieg wie eine Raupe im einem Kokon einwickelte.

Wir freuen uns nun auf einen hoffentlich kalten Winter mit steilem und geilem Eis.

Natürlich konnten wir nicht jeden Tag nach Eptingen gehen, und so musste ein gescheites Pausenprogramm daher.

So kam es dazu, dass wir (Jonas, Janis) zweimal, an einem Nachmittag, nach Günsberg reisten und einen Speedversuch an dem legendären Balmflue Südgrat starteten.

Der erste Versuch checkte bei etwa 52 Minuten ein. Exakt die selbe Zeit wie unser bester Versuch im Frühling in diesem Jahr.
Beim zweiten Versuch wurde im Zug entschieden, dass das Seil gekürzt werden muss, um überhaupt noch schneller zu sein. So betrug die Seillänge noch knapp 10m.

Ein weiter Geheimtipp, aus dem Lehrbuch des Deutschen Alpenvereins, um schnell zu sein ist - und jetzt 8-ung!

- schneller zu klettern -

Dies stellte sich dann als ziemlich anstrengend heraus, doch wir konnten unsere Zeit nochmal deutlich verkürzen. Unsere Rekordzeit am Balmfluh Südgrat beträgt nun noch 39 Minuten. Ist das wohl die schnellste Zeit bis anhin?
Janis nach dem Balmflue S-Grat

Alles in allem hatten wir einen super November mit Wollmützen im Schnee und T-Shirts in der warmen Sonne.
Grossen Dank an Wolfram Liebich und Robert Jasper für das Einrichten dieser tollen Routen!
Hier noch einige Bilder aus Eptingen & noch ein Video vom letzten Jahr aus verschiedenen Routen.

Janis in Supergotham M12-

Janis in Supergotham M12-


Jonas in Spiderman M13
Jonas nach seinem Durchstieg von Spiderman



Janis im Ausstieg von Supergotham
Ehrlichkeit in Verbindung mit Absatzförderung?

Montag, 5. November 2012

Super Gotham = Spass am Stromen

Am Sonntag konnte ich in Eptingen die Route "Super Gotham" im 3ten Versuch Rotpunkt Klettern. Die Route kombiniert die Routen Robin (M8), Gotham City (M10-) und die zweite Häflte von Spiderman (M13).

Die Kletterei ist supersexygeil mit coolen Moves und einem Brachialen Schlüsselzug von einem Untergriff aus in einen Schlitz. Die Route ist alles in allem etwa 40m lang und ein 60m Seil reicht ganz knapp. Tom Ballard der Erstbegeher dieser Kombiroute bewertete sie mit M12-. Ich denke jedoch dass sie eine spur einfacher da es doch ein paar gute Schüttler gibt, aber das ist nicht so wichtig, Hauptsache Spass am Stromen ;-)



Wolfi am Entsumpfen


Montag, 29. Oktober 2012

Nollen am Mönch - Tagesausflug

Am Mittwoch Nachmittag besprachen Janis und Brutus, was für eine Tour sie am Donnerstag, genau vor der kommenden Kältewelle, unternehmen sollten. Die Wahl fiel auf das Nordwestbollwerk des Mönch. Über den Nollen wollten wir die wärmenden Sonnenstrahlen erreichen. Der Zug fuhr um 05.24 in Basel.

Einige, jedoch zu wenige Stunden später stiegen die beiden beim Eigergletscher aus dem Zug. Es war viertel nach 9, als wir losmaschierten. Es ging flott voran, sodass wir bald den ersten, meist harten Schnee erreichten. Nach etwa 2 1/2 Stunden erreichten wir das Mönchsplateau und weitere zwei Stunden später das Plateau oberhalb des Nollens. Der Nollen war akzeptabel zu klettern. Er präsentierte sich uns mit etwa 150 m Blankeis.

Nach weiterem einfacheren Gelände erreichten wir um 15.40 den Gipfel. Die letzten Höhenmeter waren ziemlich "gätzig" für uns, da wir seit etwa 2 Monaten nicht mehr über 2000 Meter über Meer rumstiefelten. Haben diese und doch nochmals über zwei Stunden abgenommen.

Da die letzte Bahn zu dieser Zeit erst um 17.45 Uhr fährt konnten wir auf dem Gipfel eine gemütliche Pause einlegen und dann gemütlich zum Jungfraujoch absteigen.

Am darauffolgenden Wochenende, ging es dann das erste mal wieder zum Drytooling. Schnee in der ganzen Schweiz lockten auch Tooler aus dem Norden und Süden an, was immerhin ein wenige Farbe in das sonst düstere Eptingen einbrachte.



Der Blick richtete sich auf das Wesentliche im Leben;)

Kurzleib-Brutus im Aufstieg kurz vor der Guggihütte

Janis auf dem Weg zum Mönchsplateau

Janis auf dem Mönchsplateau

Weiterweg, Blick Richtung Nollen und Gipfel

Janis am Nollen

Janis kurz vor dem Gipfelfirnfeld



Altitude is not good for you..

Gipfel



Donnerstag, 11. Oktober 2012

Sportklettern im Herbst

Schlechtes Wetter und viel neuer Schnee ab Mitte September beförderte uns mehrmals pro Woche ins B2. Nach einem Sommer mit einigen Hochtouren waren wir nun wieder top motiviert zum Sportklettern.

Da Jonas noch nie am Muggenberg war, fiel die Entscheidung schnell. Es gesellte sich noch Dani zu uns, der nach einem Jahr Verletzungspause wieder vom Klettervirus infiziert wurde.

Wir checkten alle neue Routen aus, wobei uns allen ein Durchstieg verwerhrt blieb. Die Woche davor konnte Janis allerdings ein längeres und sehr schönen Projekt (Arachnida 7c+/8a) durchsteigen.

Im Frühling wurde die Route bereits von uns ausgecheckt und wir konnten noch ein paar lässige Fotos schiessen.







Am Samstag verliessen wir dann den löcherigen Jura und stellten uns auf scharfe Leisten im Klettergarten Heij in Simplon Dorf ein.

Diese Kletterei dort kommt uns sehr entgegen, sodass Jonas seine erste 7c punkten konnte.
Janis konnte die Route Base Jump 7c sogar flashen, was für die Motivation immer gut ist.

Am nächsten Tag kletterten wir noch eine weitere geniale Route namens Ferdinand Purligääger, welche auch mit 7c bewertet ist. Diese empfanden wir beide als deutlich härter wie Base Jump. Aus diesem Grund brauchte Janis noch einen zweiten Versuch ( eigentlich ganz normal bei 7c) und Jonas einen dritten. (auch nicht wirklich viel Versuche für die zweite 7c)

Am Nachmittag hörte dann auch dieser lästige Nieselregen auf, sodass wir zufrieden nach Simplon Dorf ziehen konnten.

Jonas im Luminator 7a+

Warm-Up Simplon

Ferdinand Purligääger 7c

Simplonpass oder sooo..


Montag, 24. September 2012

Männer vom Memmental - Cheselenfluh

Am einem wunderschönen Sonntag machten sich zwei Jo-Angensteiner, genauergesagt Tobi und Janis auf den Weg zur Cheselenfluh. Janis war bereit dem Gebiet nochmals eine Chance zu geben, nachdem er letztes Mal fast alle Griffe mit nach Hause nehmen konnte.

Wir trafen uns um 09 Uhr morgens in Basel und konnten so um kurz nach 12 Uhr in die Route Männer vom Memmental (5Sl, 7a/7a+) einsteigen. Es waren schon zwei Seilschaften vor uns in die Route eingestiegen, was allerdings nicht gross störte.

Nachdem Tobi die erste 6c+ sauber onsight durchstiegen hat war dann Janis an der Reihe. Die 7a oder auch 7a+ bewertete Länge zeigte sich mit guten Griffen und positiven Leisten. Janis konnte auch diese Länge onsight klettern. Tobi, der 17-jährige Nachwuchs schlug sich tapfer, doch hat es ihn im Nachstieg dann doch noch rausgespickt.

Die letzten beiden Seillängen waren dann nicht mehr so schwierig jedoch nicht weniger schön. Auch Tobi konnte den Rest noch frei klettern und wir seilten zufrieden zu unseren Rucksäcken ab, wo wir dann drei Stunden nach unserem Einstieg eintrafen.

Die Route ist mehr wie gut abgesichert und erlaubt auch ein Einsteigen, wenn man den angegebenen Grad nicht perfekt beherrscht. Im Grossen und Ganzeb war es ein sehr schönes Erlebnis, denn auch das Abseilen macht in dieser Route sehr viel Spass.

Tobi in der 2. Sl 6c+

2. Sl

Kletterer vor uns in Sl. 3 7a/7a+

Janis in der 3. Sl

Janis in der 3. Sl

Tobi in der 5. Sl 6c+ (eher 6b+)

Tobi beim Abseilen

...

Dienstag, 11. September 2012

Salbit Westgrat

Schon lange wollten wir (Jonas, Janis) einmal über den berühmten Salbit Westgrat klettern. Letztes Wochenende war es dann soweit. Spontan stiess noch Christoph zu uns. So kam es dazu, dass wir an einem schönen Samstag Nachmittag in Richtung Salbithütte loszogen, um dann hinter dieser an einem wunderschön gelegenen Biwakplatz zu übernachten.

Am darauffolgenden Tag stiegen wir dann um 06.30, beim ersten Tageslicht in die Route ein. Da es genau sechs Türme zu überklettern gibt, hatte jeder von uns zwei Vorstiegsblöcke zu überstehen oder besser gesagt zu geniessen. Die Nachsteiger waren nämlich für das Gepäck zuständig.

Wir kamen super voran und erreichten dann bereits nach 1.20 Minuten den Gipfel des ersten Turmes. In ähnlichem Tempo ging es über den wunderschönen Grat weiter bis wir dann am 4. Turm in einen kleinen Stau gerieten. Vor uns waren zwei Italienerseilschaften, welche auf dem zweiten Turm biwakieren mussten oder vermutlich wollten. In der nächsten Scharte liessen sie uns jedoch überholen, was wir sehr freundlich fanden.

Der Gipfelturm war dann nochmals durch coole Passagen wie einen Pendelquergang oder geniale Kantenkletterei gewürzt und wir erreichten so nach 8 genialen Stunden die Gipfelnadel. Wir waren über unsere Zeit ziemlich zufrieden, da wir ja zu dritt unterwegs waren.

Etwa drei Stunden später erreichten wir just das letzte Postauto, welches um 17.48 davontuckerte.

Die Fotos sind leider ziemlich mager ausgefalen, da wir die Zeit eher zum klettern statt fotografieren genutzt haben;)

Salbit bei Nacht

Blick zurück auf Turm 2 und 3

Jonas am Turm 4 , es gilt den Kletterer zu finden;)

seriöses sichern am Turm 4

Freitag, 7. September 2012

Ponte Brolla - Russo

Es stand wie schon lange nicht mehr ein Tessintrip auf dem Programm. Nachdem wir den Sommer fast ausschliesslich mit Hochtouren verbracht haben, können wir (Sevi,Janis) uns nun wieder dem klettern zuwenden.

Da wir am Montag erst um die Mittagszeit in Locarno ankamen und noch Magnesium kaufen mussten, fiel die Wahl auf das Gebiet Ponte Brolla.

Nach dem Aufwärmen begann es zu regnen und so checkten wir die Route Sonnenkönig 7c aus, welche sich in einem leichten Überhang befindet. Janis kannte die Route bereits, da er vor zwei Jahren den Durchstiegsversuch gewagt hat. Heute lief es besser und er konnte die Route im dritten Versuch des Tages durchsteigen.

Später tuckerten wir mit dem Postauto ins Onsernone, wo sich Sevis wunderschön gelegenes Ferienhaus befindet.

Nach einem struben Abend mit vielen Kartenspielen entschieden wir uns auf ein nahgelegenes Klettergebiet. In Russo angekommen kletterten wir verschiedene Routen. Janis konnte eine witzige Route namens "in groppa alla müla" onsight klettern. Später versuchten wir uns noch in der athletischen Route "Jumping Jack Horse" und einer 7a+ Platte, bei welcher wir beide keinerlei Licht sahen.

Nach einer weiteren Nacht in Comologno gingen wir nochmals nach Ponte Brolla, da Janis bereits um 12 Uhr auf den Zug musste. Dort wärmten wir gleich in unseren Projekten auf. Janis konnte dann auch gleich im zweiten Versuch des Tages "Luna Piena" klettern. Zweifellos eine der besten 7c`s, welche es im Tessin oder sogar in der Schweiz gibt.

Sevi konnte Tuffarsi in Acqua leider nicht mehr ziehen, doch waren wir beide erstaunt, wie fit er nach seiner Verletzung bereits wieder ist.

Dannach folgte eine unendliche Reise im Zug nach Basel.. Wir hoffen nun auf gutes Wetter in der Deutschschweiz, ansonsten gibts halt wieder einen Tessintrip:)

Sevi in Jumping Jack Horse 7c







Tuffarsi in Acqua, rechts Luna Piena