Da Sevi bereits einen feinen Blogeintrag verfasst hat, fühle ich mich so frei, diesen zu übernehmen.
Diese Tour gehört zu den grossen Grattouren der Alpen. So steht es zumindest im SAC Führer. Natürlich stand das Matterhorn schon lange auf der Wunschliste von uns (Janis und Sevi). Der Zmuttgrat wird von den meisten Bergsteigern als der schönste und wildeste Grat am Matterhorn betrachtet. Ein weiterer Vorteil ist, dass man fast immer alleine unterwegs ist...
Wir nahmen uns vor, die Tour von der Schönbielhütte aus zu machen, und nicht wie meistens von der Hörnlihütte. Zum einen lässt unser Budget eine solche teure Übernachtung nicht zu und zu anderen hatten wir einfach keine Lust auf die Hörnlihütten- Stimmung (wer sie kennt weiss wiso...). Zu erwähnen ist noch das super Znacht und Zmorgen in der Schönbielhütte (Mit Milch, ORANGENSAFT und sogar Ovipullver!)
Sonnenaufgang vor
den Zmuttzähnen
Wir überstiegen die
Zmuttzähne meistens ziemlich direkt bis zum letzten, dort seilten wir kurz ab in
eine Scharte. Danach folgten wir dem Grat Richtung Zmuttnase, kurz davor querten
wir etwas nach links in heikles, brüchiges mit Neuschnee bedecktes
Gelände.
Janis auf dem
letzten Zmuttzahn
Kurz vor der
Zmuttnase
Vor der Zmuttnase
folgten wir dem Grat noch bis zum Punkt 4158. Danach querten wir nach rechts.
Dort erwartete uns ziemlich übles, schlecht abzusicherndes Gelände mit brüchigem
Fels, Eis und Schnee. Wir stiegen ziemlich gerade hoch und querten
schlussendlich nach rechts Richtung Liongrat und gelangten so auf den
Italienischen Gipfel, wo wir alleine eine verdiente Gipfelrast machten.
Janis quert
Richtung Liongrat
Wir waren
schlussendlich nach 13 Stunden um 14:00 Uhr auf dem Gipfel, bedingt durch
unseren Verhauer und die heikle Kletterei ging es halt etwas länger....
Gipfelfoto
Matterhorn
Den Abstieg machten
wir über den Hörnligrat, dort sieht man zum Teil ziemlich üble Sachen, Leute die
all 20 Meter abseilen und in Halbschuhen unterwegs sind, am besten einfach Augen
zu und schnell absteigen ;) Im Abstieg kamen wir noch am Solvay Biwak vorbei,
das in einem üblen Zustand ist. Völlig verdreckt und stinkig, wenn man dort
übernachten muss ist man echt ein armes Schwein... Wir kamen ziemlich müde und
durch um 20:00 Uhr in der Hörnlihütte an, wo wir Lagebericht gaben und uns ein
Cola gönnten, bevor wir uns um 21:00 Uhr aufmachten an den letzten Abstieg
Richtung Zermatt. (Zu diesem Zeitpunkt sah man immer noch Stirnlampen im Abstieg
am Hörnligrat...). Um 00:15 Uhr kamen wir dann endlich in Zermatt an, wo wir
sogar noch eine Pizzeria fanden, welche noch bis um 1:30 Uhr Pizza machte. Bei
unserem verdienten Znacht dachten wir noch an die armen Sieche, welche im
Solvaybiwak übernachteten...
Laut der Hüttenwartin
in der Schönbielhütte waren wir die ersten die diese Tour in diesem Styl dieses
Jahr durchführten...
Die Tour war für uns beide sicherlich eine der schönsten des Sommers und wir hoffen, dass wir dieses Jahr noch den einen oder anderen Klassiker meistern können.
Ach ja, den Abstieg am Matterhorn als brüchig zu bezeichnen ist wenig clever, da man in diesem Fall meist neben der Route geklettert ist.